Hören Sie: «Praeludien und Fugen 21 - 24, live aufgezeichnet im May 2016»
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Hören Sie: «Klavierstück VI (1955)»
Sylvaine Billier, Dominik Blum, Martine Joste
Werke von Ernst Helmuth Flammer, Marc Kilchenmann, Bernfried E.G. Prove, Martin Imholz, Franck Christoph Yeznikian, Werner Grimmel, Alain Bancquart
Eine Verffentlichung mit Seltenheitswert: Neue Musik für ein spezielles, in Mikrointervallen gestimmtes Klavier. Zu den Pionieren des musikalischen Chromatismus mit Mikrointervallen hatten in der ersten Hlfte des 20. Jahrhunderts Aloys Haba, Ivan Wyschnegradsky oder der Mexikaner Julin Carillo gehört: sie experimentierten mit Drittel-, Viertel-, SechszehntelTönen und noch viel kleineren Intervallen. Das letzte Sechszehntelton-Klavier wurde nun vor einigen Jahören nachgebaut und hat bereits zahlreiche KomponistInnen dazu angeregt, an die frhen Traditionen der mikrointervallischen Musik anzuknpfen. Die nun auf CD erschienenen Werke von Helmut Flammer (einem der Initiatoren des projekts) und anderen sind usserst hörenswert und ffnen Tren zu einer fremd anmutenden Klangwelt.
hören Sie einen Ausschnitt:
Martin Imholz «Sechs Stücke für 1/16 Ton Klavier I»
Martin Imholz «Sechs Stücke für 1/16 Ton Klavier II»
Hermann Meier, Dodekafonist, Serialist, Avantgardist. Geboren am 29.5.1906 in Selzach SO, aufgewachsen in Solothurn. Er lässt sich erst zum Primarlehrer ausbilden, verbringt seine ganze Berufszeit in Zullwil SO als Dorfschullehrer. Nebenbei nimmt er zwischen 1935 und 1949 Klavier- (bei Frau Leisinger), Orgel- und Kompositionsunterricht (bei Ernst Müller) an der Musikakademie Basel. Er erteilt Klavierstunden und leitet diverse Chöre. In den Jahören 1948 und 49 ist er Schüler von Vladimir Vogel in dessen privaten Kompositionsklasse in Orselina TI. 1950 tätigt er einen Studienaufenthalt bei René Leibowitz in Paris. Er schreibt zuerst im dodekafonen Stil bis etwa 1952 (Klaviersonate) und wendet sich dann (zeitgleich wie die Darmstädter Komponisten) der seriellen Technik zu (die Klaviervariationen, Stücke 1956 und 1957). An den «Darmstädter Ferienkursen» hat er selbst nie teilgenommen, doch soll man dort von ihm gewusst haben ...
In der Zeit um 1950 bemht er sich um die Auffhrung und Sendung seiner Werke. Davon zeugen zwei Orchesterleseproben (1949 Tonhalle Zrich mit Volkmar Andreae, 1951 Radioorchester Beromnster unter Erich Schmid, mit dem er befreundet war), ohne dass die Werke aber aufgefhrt wurden. Vom Sdwestfunk erhlt er 1952 ebenfalls eine Absage. Von da an kmmert er sich nicht mehr um Publizitt. Es entstehen Werke für Orchester (10 insgesamt!), Kammerbesetzungen, ein oder mehrere Klaviere, auch Hammondorgel. Anfangs der sechziger Jahre beginnt er mit Clusterfelder zu operieren, die er collageartig gegneinandersetzt (Klavierstck 1968), ebenfalls stellt er Grafiken (etwa 200 sind erhalten) als Grundlage für die Kompositionen her, die in ihrem Erscheinungsbild an konkrete Kunst mahnen. 1968 besucht er Hermann Heiss in dessen elektronischem Studio in Darmstadt.
1975 wird er von Hans-Peter Haller in die Technologie des Experimentalstudios des Sdwestfunks (Heinrich Strobel Stiftung) in Freiburg i. Br. eingefhrt, wo er 1976 seine elektronische Studie für Zweikanaltonband realisiert, für die er a. 10.12. den Werkpreis des Kantons Solothurn erhlt. Er komponiert bis Ende der achtziger Jahre (Klavierstck 1987, ein Blserquintett 1989), er fertigt Grafiken bis in die frhen Neunziger hinein, bevor er altershalber die Arbeit aufgeben muss. Seine Skizzen, Visionen, Kommentare und Tagebcher zeichnet er zeitlebens mittels Stenografie auf.
Hermann Meier starb am 19. August 2002
hören Sie einen der Ausschnitte:
aus der CD works for piano solo
geschrieben von Hermann Meier